Chadô - der Teeweg - wurde in Japan im 15. Jhdt. auf der Basis einer vom Zen-Buddhismus geprägten Kultur entwickelt. In den Zen-Klöstern und später in den Adels- und Bürgerhäusern wandte man sich ab von dem Prunk feudaler Tee-Gesellschaften und schuf eine neue, schlichte, zen-orientierte Form der Tee-Zusammenkunft (chanoyu). Der Teegarten, das Teehaus, die Teegeräte sowie Gastgeber und Gäste bilden hier eine Performance, deren Intentionen einem Gesamtkunstwerk nahe kommen.

Um als Gastgeber eine Tee-Zusammenkunft nach den Regeln einer Teeschule gestalten zu können, bedarf es einer Reihe von Voraussetzungen. Neben einer jahrelangen Ausbildung braucht man die für die Teezeremonie passenden Räumlichkeiten und Geräte. Die Ausbildung betrifft nicht nur das Erlernen der vielfältigen Varianten der Teezeremonie, sondern ebenso Kenntnisse in Teekeramik, Kalligraphie, Blumensteckkunst und die zenphilosophischen Hintergründe des Teeweges.

Chadô ist ein lebenslanger Übungsweg. Seine Ziele liegen ebenso wie bei der Zen- Meditation in einer Geisteshaltung der Gelassenheit, des Mitgefühls und der Freude.

Literaturempfehlung:                                                                                      Jana und Dietrich Roloff ‘Zen in einer Schale Tee’                                        Sen Shoshitsu ‘Der Geist des Tees’